Generationswechsel in Familienunternehmen Startseite  | zurück  | weiter  |
Zehn Handlungsempfehlungen für den Senior: 1 • 2 • 3 • 4 • 5 • 6 • 7 • 8 • 9 • 10

3.  Übergeben Sie ein zukunftsfähiges Unternehmen

Um Kontinuität in einem Unternehmen zu sichern, bedarf es neben der Übergabe von Führung und Eigentum auch einer Fortsetzung der Kultur in ihren positiven Ausprägungen.

Doch Veränderungen in der Unternehmenskultur sind unvermeidbar. Sie sind in vielen Fällen auch erwünscht, wie zahlreiche Beispiele zeigen. Die Frage ist, wie stark und wie schnell derartige Modifikationen für die Mitarbeiter des Unternehmens ausfallen. Starke und schnelle Veränderungen führen immer auch zu Kulturbrüchen, die ein Unternehmen verkraften muß, wie der letzte Abschnitt gezeigt hat. Dabei ist eine Evolution deutlich leichter für die Mitarbeiter zu verarbeiten als eine Revolution. Um erfolgreich zu sein, sollte eine Übergabe also mit einer zukunftsfähigen Unternehmenskultur geschehen, die der Junior zwar modifizieren, nicht aber über Bord werfen muß. Die Zukunftsfähigkeit dieser Kultur muß dem Junior darüber hinaus auch einsichtig sein.

Ein Nachfolger wird niemals ein direktes Abbild seines Vorgängers sein. Das ist schon allein aufgrund des Altersunterschieds, der Ausbildung oder der Persönlichkeit der Betroffenen nicht möglich. Wie sehr der Junior aber dem Unternehmen seinen eigenen Stempel aufdrückt, hängt nicht unwesentlich vom Handlungsbedarf ab, dem er sich im übernommenen Unternehmen gegenübergestellt sieht. Je größer der Handlungsbedarf ist, desto schneller wird der Junior versuchen müssen, Dinge zu ändern.

In jedem Fall muß der Junior eine Chance haben, die bestehende Kultur zu verstehen. Zwei Dinge können hier helfen:

  • Je intensiver die Zusammenarbeit zwischen Senior und Junior ist, desto eher wird der Junior die bestehende Unternehmenskultur auf seine Anforderungen hin bewerten können.
  • Je mehr Verantwortung der Junior in Begleitung des Seniors übernimmt, desto eher wird er in der Lage sein, die Elemente der bestehenden Kultur auf ihre Brauchbarkeit und Erhaltenswürdigkeit hin für seine Ziele zu bewerten. Ist der Senior erst ausgeschieden, gehen viele Kulturelemente verloren.

Veränderungen in der Unternehmenskultur finden auf jeden Fall statt. Wie stark sie ausfallen, wird auch durch den Handlungsbedarf und den Grad der Zusammenarbeit zwischen Senior und Junior beeinflußt.

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